Mittwoch, 25. Februar 2015

The Severed Limb - If you ain’t livin’ you’re a dead man (Damaged Goods)

Beeindruckend, wie viel Abwechslung sich in gerade mal 10 Songs packen lässt - ohne dass die Platte einen roten Faden verliert. Aber der Reihe nach:  The Severed Limb gründeten sich angeblich in einem Pub in London - was man angesichts der Musik gerne glaubt. Wobei The Severed Limb eher zum Frühstücksbuffet als zur Abendshow im Pub aufspielen würden - grundsätzlich ist der Sound nämlich eher relaxt als wirklich krachig; Punkrock ist hier eher die Attitüde, weniger der Sound.



Dafür gibt es in punkto Songwriting eine positive Überraschung nach der anderem: "If You Ain't Livin'" ist ein schöner Mix aus Blues und klassischem Rock&Roll, "Tidy Is A Vulture" groovt dann in bester Dancehall-Dub-Reggae-Atmosphäre irgendwo zwischen The Clash und Hard-Fi. "Catsick Boogie" feiert den Rockabilly, "Hammer Horror Gonna Be The Death Of Me" ist eine tolle Country-Hymne, "Cumbia Madrid" lädt aufs Piratenschiff.

Apropos Piraten: Vom Schiffer-Klavier bis hin zu Calypso-Bezügen reichen die weiteren Ideen, und was sich auf den ersten Blick vielleicht viel zu wild und durcheinander anhört, ist am Ende tatsächlich trotzdem irgendwie homogen - weil jeder Song für sich Spaß macht und ein bisschen diese spielerische Leichtigkeit atmet, die auch Joe Strummers Solo-Alben ausgezeichnet hat. Ein großes, ungewöhnliches Vergnügen - und eine Band, die man sich defintiv merken sollte.