Bayside-Alben funktionieren eigentlich selten beim ersten
Hören – da macht „Vacancy“ keine Ausnahme. Bayside-Alben werden dafür oft nach
mehrmaligem Durchhören zu absoluten Lieblingsalben – und auch da liefert
„Vacancy“. Die Scheibe vereint die Stärken der Band, ergänzt sie um ein paar
neue Facetten – und bietet am Ende einen tollen Mix aus eingängigen Ohrwürmern
und schwermütigen Pop/Emo/Rock-Stücken.
Man ist eben weiterhin komplett zwischen den Stühlen –
irgendwie ein bisschen Punkrock, ein bisschen 90s Emo, ein bisschen Indie und
dann ist noch das gewisse etwas – der tieftraurige, ganz charakteristische und
einmal mehr oft hymnische Gesang, der dank neuerlicher Trennung des Frontmannes
wieder einige textliche Abgründe bereit hält. Das erinnert dann an das Alkaline
Trio in den ruhigen Momenten, hat aber auch genug für Fans von The Smiths oder
auch Maximo Park zu bieten. Und dann gibt es Stücke wie das fantastische „Mary“
– Uptempo-Folk mit mitreißenden Zeilen, irgendwo zwischen Frank Turner und Gaslight
Anthem.
„Vacancy“ ist sicher nicht das stärkste Bayside-Album, aber
es ist ein sehr gutes – und eines das treuen Fans mit Sicherheit gefallen wird.
Spätestens nach dem dritten Durchlauf.