Beim ersten Hören der neuen Scheibe von Across The Atlantic bin
ich wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass das Album ganz sicher bei
Victory Records veröffentlicht wurde – genau diesen Sound gibt es nämlich jedes
Jahr mindestens im Dutzend vom Label mit der Bulldogge. Pop-Punk meets Metalcore,
ein paar Shouts und etwas Geboller treffen auf zuckersüße Refrains. Die
typische A Day To Remember-Abklatsch-Schule also – was auf den ersten Blick
immer gar nicht schlimm, im Verlauf dann aber doch irgendwie langweilig und
austauschbar ist.
Across The Atlantic machen da leider auch keine große Ausnahme.
Zwar gibt es Nummern mit Hit-Potenzial: „Cutting Corners“ oder „Real Friends“
etwa sind Songs, die im Ohr bleiben – nette Singalongs, ein bisschen Hardcore
für den Moshpit, vor allem aber diese angenehm sommerliche Melodie-Atmosphäre.
Vieles andere ist dann aber so glatt und Genre-typisch, dass man Probleme hat irgendetwas
eigenständiges an dieser Band zu finden. Das macht „Works Of Progress“ nicht
notwendigerweise zu einem schlechten Album, die Songs laufen durch, ohne zu
nerven – aber eben auch, ohne wirklich jemals ein Gefühl von Begeisterung
entstehen zu lassen.