Pünktlich zu seiner Tour mit Boss Hoss hat Bob Wayne sein
letztjähriges Albums „Hits The Hits“ nochmal als Bonus-Edition neu aufgelegt –
darauf enthalten sind zwei zusätzliche Cover-Songs, diesmal hat er sich noch
Stücke von The Black Eyed Peas und Gloria Gaynor vorgeknöpft. Die funktionieren
ähnlich gut wie der Rest des Albums, wenn man denn den Country-Stil mag – und da
die Platte ansonsten auch ein Jahr der Erstveröffentlichung noch Spaß macht,
wiederholen wir hier auch nochmal den Review-Text von damals:
Bob Wayne, allseits bekannt als etwas schräger und
Punk-infizierter Country-Barde, hat ein Cover-Album aufgenommen. Das löst auf
den ersten Blick nicht unbedingt Begeisterung aus, sind solche Alben doch zu
oft Ausdruck fehlender Ideen - und häufig auch ein kleines Verbrechen an den Originalen,
deren Qualität man nicht ansatzweise erreicht. Wayne war sich dieser Gefahren
aber durchaus bewusst:
"When I had the idea to record a cover album my first
thoughts were Johnny Cash, Waylon Jennings, Willie Nelson, so my biggest
influences in this kind of music. However, in the end, you cannot top Johnny
Cash. Until now I had never really played any cover versions, not even live,
simply because you cannot hit the mark of Johnny Cash. Whenever I play his
songs it is never as good as the original."
Anstatt also vorhersehbare Country-Klassiker zu covern, nahm
er sich eine ganze Riege nicht unbedingt offensichtlicher Stücke vor. Skyfall
von Adele etwa, Sweet Child O' Mine von Guns N' Roses, Disturbia von Rihanna
oder The Kids Aren't Alright von The Offspring. Und so unterschiedlich das
Ausgangsmaterial, so homogen ist das Ergebnis - die 13 Songs klingen so, als
würden sie tatsächlich zusammen gehören, da Wayne aus allen Stücken schöne
Folk- und Country-Nummern macht.
Das klappt natürlich manchmal besser, manchmal nur
durchschnittlich: "Under The Bridge" etwa, der RHCP-Klassiker, wird
zu wunderschönem melancholischen Lagerfeuer-Stoff, "Radioactive" von
Imagine Dragons hingegen leidet unter dem etwas aufgesetzten Tempo-Wechsel
zwischen Strophe und Refrain.
Insgesamt ist "Hits The Hits" trotzdem eine der
erfreulicheren Cover-Platten - auf Grund der ungewöhnlichen Songauswahl, dem
durchdachten und ganz eigenen Stil - und dem Spaß, den man als Country-Fan beim
Hören zweifellos hat.