Dienstag, 16. August 2016

Wizo – Der (Hulk)

30 Jahre sind Wizo jetzt dabei _- und legen nach dem Überraschungs-Comeback „Punk Gibt’s Nicht Umsonst“ tatsächlich schon wieder eine neue Scheibe vor. Die ist weder inhaltlich noch musikalisch überraschend, kommt natürlich nicht ans Über-Album „Uargh“ und wahrscheinlich auch nicht wirklich an den Vorgänger heran – ist am Ende aber trotzdem eine ziemlich gelungene Angelegenheit.


Das liegt einerseits daran, dass die Texte zwar so ähnlich schon zig-fach geschrieben wurden, aber inhaltlich (leider) aktuell wie immer sind – man mag „Antifa“ als recht simpel konstruiertes Singalong im Ärzte-meets-AntiFlag-Stil kritisieren, relevant ist der Song trotzdem. Überhaupt ist das Album aus gegebenem Anlass sehr politisch geworden – Flüchtlingskrise und allgegenwärtiger Populismus haben ihre Spuren hinterlassen, Stücke wie „Walhkrampf“, „Dejavu“ oder „Wahrheit“ thematisieren das gekonnt und auf den Punkt.

Hinzu kommt ein bisschen Punker-Melancholie wie im eingängigen „Chaostage 94“ oder im rockigen „Verwesung“, ein bisschen  schlichter Fun-Punk, der typische und in dieser Form wohl auch einmalige Gesang und viele tolle Melodien.


Natürlich klingt das immer etwas nach den Neunzigern, natürlich hat man das alles schon mal gehört, natürlich haben Wizo schon bessere Alben gemacht. Trotzdem: Schön, dass sie weiterhin da sind und Platten wie „Der“ veröffentlichen.