Viele Alben dürften es nicht gewesen sein, die ich bisher in norwegischer Sprache gehört habe, was diesem Album schon mal einen gewissen Ausnahmestatus sichert. Aber das neue Werk von Oslo Ess ist nicht nur sprachlich eine angenehme Abwechslung, sondern auch musikalisch - zumindest zu Beginn: "Kakerlakkene" ist eine großartige Punkrock-Hymne mit ganz viel Energie und Pennywise-meets-Rise-Against-Chören; ein Hit durch und durch, den man mitbrüllen will, auch wenn man den Text nicht versteht.
Leider halten Oslo Ess diesen Energie-Level nicht, sondern schalten im folgendne immer mal wieder ein paar Gänge runter. Das klingt manchmal trotzdem toll, etwa im Ska-lastigen "Fritt Fram", im schönen Pop-Rocker "Bislett Stadion" oder dem an Moneybrother erinnernden "Caroline". An anderer Stelle klingt das Ganze aber auch ganz schön beliebig und nach Format-Radio.
Was andererseits auch wieder erklärt, warum die Band in der Heimat wohl recht erfolgreich ist. Der Erfolg sei ihnen auch gegönnt, aber angesichts des Openers sind Schunkel-Nummern wie "Ut Av Det Bla" schon etwas gewöhnungsbedürftig. Vielleicht nehmen die Jungs ja beizeiten mal eine pure Punk-Platte auf - ich zumindest wäre auf das Ergebnis mehr als gespannt.