Warum lange Vorreden halten, wenn man auch gleich in die Vollen gehen kann: Ein paar Sekunden Dudelsack, dann steigt der Rest der Band ein - und wer Fan von Folk-Punk ist hört aufgeregt zu, wer den Sound nicht mag, weiß sofort dass "Found And Lost" wohl nicht die richtige Platte für ihn ist. So einfach kann das manchmal sein.
Gut, der eine oder andere wird Pipes And Pints ohnehin schon kennen - die aus diversen Lädern kommenden Musiker mit Wahlheimat Prag haben schließlich 2009 ein Debüt via Wolverine rausgehauen, das einiges an Lob und Aufmerksamkeit bekam, und waren danach nahezu ununterbrochen auf Tour. Wer die Scheibe hat, wird allerdings auch Unterschiede merken: "Found And Lost" klingt etwas glatter, eingängiger, poppiger - Puristen wird da wohl ein wenig der Rotz fehlen.
Hinzu kommt eine gute Prise mehr Melancholie, was den Songs aber gut zu Gesicht steht; neben euphorischen Live-Hymnen wie "She's The One", "Run Away" oder "Calling Me", die sich am besten laut mitgröhlen lassen, gibt es eben auch ruhigere Nummern wie das Titelstück, das am besten mit Getränk in der Hand schunkelnd am Pub-Tresen mitgesungen wird.
In Sachen Hitdichte und Ohrwurmpotenzial gibt es aber ohnehin nichts zu meckern - und den Vorwurf, irgendwie nicht wirklich neu oder anders zu klingen, muss man einer so gekonnt aufspielenden Folk-Punk-Band nun wirklich nicht machen.