Nicht nur in Hamburg hat sich John Allen mittlerweile als
Singer-/Songwriter einen guten Namen gemacht, auch über die Stadtgrenzen hinaus
weiß man seine mal mit Band, mal reduziert vorgetragenen Stücke live und auf
Platte durchaus zu schätzen. Mit „Orphan Keys“ hat er sich jetzt einer
speziellen Form seines Sets gewidmet – die Scheibe enthält nur leise,
melancholische und am am Piano eingespielte Stücke, ganz in der Tradition von
Tom Waits und einsamen dunklen Bars.
Und apropos Waits: Den covert Allen auch gleich mal, auf
durchaus gekonnte Weise – „Ruby’s Arms“ weiß zu überzeugen, ebenso wie die
gleich am Anfang stehende zweite Coverversion, das wunderschöne und gekonnt
traurig vorgetragene „America“ von Simon & Garfunkel nämlich. Natürlich
gibt es aber auch noch eigene Songs zu hören, neue Versionen von ‘Thou Shalt Be
Saved’ und ‘Home’ plus drei ganz neue Songs.
Das ist unaufgeregt, sehr atmosphärisch – und über weite
Strecken einfach schön.