Donnerstag, 4. Mai 2017

Keele – Gut Und Dir? (Rookie)

Schöner Album-Titel, den die Hamburger da für ihr Debütalbum gewählt haben – da fühlt man sich doch glatt an „Nicht zynisch werden“-Zeiten erinnert. Und das passt auch irgendwie: Keele sind inspiriert von vielen Hamburger Bands, aber auch vielem, was in den letzten Jahren so an anspruchsvollem (Punk)Rock in deutscher Sprache fabriziert wurde – von Turbostaat über Captain Planet bis zu Love A.


Wobei Keele glatter und eingängiger sind, ohne wirklich durchgängig Pop zu sein – Strukturen und Texte sind teils schon sperrig, „Uwe Hochmut“ hat etwa diesen tyopisch schrägen-düsteren Unterton, der viele Bands mit Tiefgang und Melancholie auszeichnet, und trotzdem ist da auch dieses einfach schöne Melodie, die im Kopf bleibt. Und erinnert der Sprech-Gesang in einem Song wie „Terminal“ oder zum Beginn von „Geister“ nicht irgendwie auch an Kraftklub? In deren guten Momenten, versteht sich.


Ok, es fehlen Ausreißer – nach oben und nach unten. Obwohl es schon das eine oder andere Stück gibt, das auch in den Clubs funktionieren könnte – das hibbelige „Geister“ etwa. Definitiv überzeugt aber der Gesamteindruck: Da hat Rookie wieder was richtig Gutes unter Vertrag genommen.