Nein, nicht ganz. Es stimmt schon: Scott Vogel und Co bleiben ihren teils simplen, teils pathetischen Texten und ihrem straighten Hardcore-Sound komplett treu. Allerdings klingen sie anno 2013 tatsächlich so mitreißend und hymnisch, wie zumindest ich es in dieser durchgängig hohen Qualität nicht erwartet hätte - "Live By The Code" enthält nämlich tatsächlich nicht einfach elf Songs, sondern praktisch elf Hits.
Da ist etwa das Opener-Bollwerk "The Most High" - mit ganz viel Groove und ganz viel Wucht im Midtempo wird hier schon mal die Basis für beste Laune gelegt. Es folgt das schnellere "Not Impressed": Erst wird gewütet, dann der klassische Poser-Teil in der Mitte nachgelegt, und so platt man es auch finden mag, schon stimmt man in den Chor ein. Überhaupt, Chöre - die Scheibe strotzt nur so davon. Auch ein eher humorloses Knüppelstück wie der Titelsong oder das textlich auf die typische "Wir haben so viel durchgemacht"-Schiene setzende "I'm Only Stronger" sind einfach Mitbrüll-Monster.
Und ganz am Ende wartet mit "One Blood" dann noch ein ganz besonders schönes Highlight, das für Terror in etwa die Bedeutung haben könnte, die "Step Down" für SOIA hat - eine grandiose melodische Hymne mit Punkspirit, die live zweifelsohne jeden Club in eine mitsingende Masse verwandelt. Manchmal sind die einfachsten Rezepte halt doch die besten. Oder, wie es Scott Vogel auf gewohnt poetische Art wahrscheinlich formulieren würde: "This Is Hardcore 2013!". Punkt.