Victory Records ist ja schon lange nicht mehr auf einen
bestimmten Sound festgelegt, Erimha fallen trotzdem aus dem Rahmen – diese Art
von düsterem Metal, den die Kanadier spielen, gibt es bei dem Bulldoggen-Label
nicht noch einmal. „Thesis Ov Warfare“ setzt eben nicht auf vorhersehbare
Knüppel-Attacken, sondern beginnt bereits mit langgezogenen, ruhigen und
atmosphärischen Passagen – von denen sich im Albumverlauf eine ganze Reihe
finden.
Dazwischen wird sowohl dem Black als auch dem Death Metal
die Ehre erwiesen – Erimha haben eine starke Skandinavien-Schlagseite, ohne
eindeutig einer bestimmten Band nachzueifern. Dafür sind die Songs dann auch zu
variabel – es gibt die düsteren, tief gestimmten und grollenden Momente ebenso
wie die typischen schwarzmetallischen Blast-Attacken.
Vor großen Songlängen hat man ebenso wenig Angst wie vor
symphonischen Kompositionen, die aber zum Glück nicht altbacken wirken – der Band
gelingt der Spagat aus norwegischen Neunzigern und aktuellen Sounds recht gut.
Ein neuer Stern am Metal-Himmel sind Erimha zwar nicht – für Freunde des
düsteren, aber eben vor allem abwechslungsreichen und in Tempo und Härte viel
Variabilität zeigenden dunklen Metals aber sicherlich ein Anspieltipp.