Duchess Says aus Montreal wurden bereits 2003 gegründet, und
wer sie mal live gesehen hat wird sie so schnell auch nicht vergessen – die Band
gibt einiges, um ihre Shows so bunt und laut wie möglich zu gestalten. Auf
Platte hält sich die Bekanntheit noch in Grenzen, und auch mit dem dritten
Studioalbum „Sciences Nouvelles“ wird sich das nicht unbedingt ändern; die Band
ist teils eben zu verspielt und zu „arty“, um direkt mitzureißen.
Grundsätzlich ist das Ganze irgendwie Electro-Punk – es scheppert
und kracht und obendrauf sitzt Elektronik. Das hat mal klassischen Wave-Charme
in bester Devo-Manier, und gerade in den poppigen Momenten sich Duchess Says
auch auf den Spuren von The Sounds unterwegs. An anderen Stellen versteigert
man sich dann wieder in ausufernde Noise-Jams; das funktioniert im Konzertsaal
irgendwo zwischen dichten Nebelschwaden ganz gut, ist auf Platte aber teils
etwas anstrengend. Und so ist „Sciences Nouvelles“ insgesamt eher ambitioniert
als durchgängig mitreißend.