Ein Anwärter für den Fleiß-Preis ist Lee Hollis wahrlich
nicht, immerhin sind seit dem letzten Steakknife-Album satte acht Jahre vergangen.
Den Fans der Band – und vor allem für
die ist „One Eyed Bomb“ relevant, denn so viele neue Anhänger wird die Band mit
ihrem Old-School-Sound wohl leider nicht mehr einsammeln – kann das aber im
Grunde egal sein: Hollis und Co klingen auch nach langer Pause genauso, wie man
es erwarten konnte – wütend, rotzig, mal schnell und heftig, mal im Midtempo
und kratzbürstig.
Die Texte sind gewohnt smart und direkt, die Stimme mehr
denn je auf den Spuren von Jello Biafra – Hollis wird diesen schon früher oft
geäußerten Vergleich anno 2015 wahrscheinlich noch häufiger zu hören bekommen
als je zuvor. Insbesondere, da die Parallelen auch musikalisch zu deutlich sind
– Steakknife sind schon so etwas wie die Reinkarnation der Dead Kennedys.
Ähnlichkeiten zu den Spermbirds sind – wen wundert es –
natürlich ebenso unbestreitbar, im Grunde ist aber einfach schön zu sehen, wie
würdevoll diese Kapelle altert – ohne sich neu zu erfinden, aber eben auch ohne
wie ein fader Schatten der eigenen Vergangenheit zu wirken.