Donnerstag, 22. Oktober 2015

Zebrahead - Walk The Plank

Zuletzt haben Zebrahead an ihrem Greatest Hits-Album und einer Live-DVD gearbeitet, jetzt ist aber tatsächlich schon wieder ein neues Studio-Album fertig – was ich eher zufällig nebenbei mitbekommen habe; die Band läuft abseits ihres engsten Fan-Kreises ja schon seit in paar Jahren eher unter dem Radar. Und natürlich weiß man auch, dass man hier keine Überraschungen mehr erwarten muss – diese Band geht auf ihren zwanzigsten Geburtstag zu, größere stilistische Überraschungen sind da nach all den Jahren der Berechenbarkeit wohl nicht mehr zu erwarten oder zu befürchten.


Und richtig: Der Opener von „Walk The Plank“ überrascht vielleicht mit etwas düsteren und metallischen Riffs, spätestens beim gebrüllten „We Want To party-„Refrain ist aber offensichtlich, dass alles beim alten bleibt. Was im Grunde trotz des fortgeschrittenen Alters der Bandmitglieder auch nicht schlimm ist, wenn am Ende zumindest ein paar veritable Hits neben den sehr vorhersehbaren und teils schon arg platten Rap-Proll-Punk-Nummern herausspringen.

Und die hat man durchaus: „Worse Than This“ ist ein mitreißender Pop-Punk-Ohrwurm, der auch mal ganz ohne Rap-Einlagen auskommt, „Keep It To Myself“ eine sommerlich-reduzierte Pop-Nummer mit Radio-Appeal in bester Sugar-Ray-Manier, „Save Your Breath“ eine aggressive Mitgröhl-Nummer.

Überhaupt fällt auf, dass Zebrahead um mehr Stilvielfalt bemüht sind. Trotz bekannter Trademarks, unverkennbarem Gesang und ein paar nervender Momente gleicht kein Song dem anderen, von Metal-Hymne über Party-Punk, sanften Pop, tanzbarem Dancehall und reduziertem Songwriter-Appeal reicht das im großen und ganzen überzeugende Spektrum. Und das ist für Zebrahead-Verhältnisse ja dann doch fast so etwas, das man als „erwachsen werden“ bezeichnen könnte.