Zuletzt haben Zebrahead an ihrem Greatest Hits-Album und
einer Live-DVD gearbeitet, jetzt ist aber tatsächlich schon wieder ein neues
Studio-Album fertig – was ich eher zufällig nebenbei mitbekommen habe; die Band
läuft abseits ihres engsten Fan-Kreises ja schon seit in paar Jahren eher unter
dem Radar. Und natürlich weiß man auch, dass man hier keine Überraschungen mehr
erwarten muss – diese Band geht auf ihren zwanzigsten Geburtstag zu, größere
stilistische Überraschungen sind da nach all den Jahren der Berechenbarkeit
wohl nicht mehr zu erwarten oder zu befürchten.
Und richtig: Der Opener von „Walk The Plank“ überrascht
vielleicht mit etwas düsteren und metallischen Riffs, spätestens beim
gebrüllten „We Want To party-„Refrain ist aber offensichtlich, dass alles beim
alten bleibt. Was im Grunde trotz des fortgeschrittenen Alters der
Bandmitglieder auch nicht schlimm ist, wenn am Ende zumindest ein paar
veritable Hits neben den sehr vorhersehbaren und teils schon arg platten
Rap-Proll-Punk-Nummern herausspringen.
Und die hat man durchaus: „Worse Than This“ ist ein
mitreißender Pop-Punk-Ohrwurm, der auch mal ganz ohne Rap-Einlagen auskommt,
„Keep It To Myself“ eine sommerlich-reduzierte Pop-Nummer mit Radio-Appeal in
bester Sugar-Ray-Manier, „Save Your Breath“ eine aggressive Mitgröhl-Nummer.
Überhaupt fällt auf, dass Zebrahead um mehr Stilvielfalt
bemüht sind. Trotz bekannter Trademarks, unverkennbarem Gesang und ein paar
nervender Momente gleicht kein Song dem anderen, von Metal-Hymne über
Party-Punk, sanften Pop, tanzbarem Dancehall und reduziertem Songwriter-Appeal
reicht das im großen und ganzen überzeugende Spektrum. Und das ist für Zebrahead-Verhältnisse
ja dann doch fast so etwas, das man als „erwachsen werden“ bezeichnen könnte.