Bestes Beispiel auf dem neuen Album: "Uniformity" - eine Wahnsinnshymne, die allerdings den kompletten Spannungsbogen von Düster-Metal bis zu Gothic baut - und wenn Herr Stanne clean singt, was er nebenbei bemerkt sehr gut kann, dürften selbst Depeche Mode-Fans Gefallen an dem Stück finden. Oder "None Becoming": Schleppend, ruhig, melancholisch - eine atmosphärische Meisterleistung, bei der einigen treuen DT-Jüngern allerdings bestimmt Krach und Tempo fehlen dürften.
Das beides bekonnt man dafür umso mehr an anderer Stelle geliefert, und die bekannten Ohrwurm-Melodien gibt es noch obendrauf: Das tolle "State Of Trust", "Weight Of The End" und das Hit-verdächtige "Endtime Hearts" sind eben die typische Göteborg-Schule - Melodic Death Metal in bester Qualität, natürlich wie gewohnt mit massiver Betonung des Wortes "Melodic".
Den einen oder anderen mittelmäßigen Song gibt es zwar auch zu vermelden, insgesamt begeistern Dark Tranquillity aber einmal mehr einerseits mit Hits nach bekannter Machart und andererseits neuen und vor allem zündenden Ideen; ist nach zwei Dekaden ja auch nicht unbedingt selbstverständlich.