Elf Jahre liegt die Veröffentlichung des Transplants-Debüt zurück - der Platte, die den bis heute legendären Ruf der vermeintlichen Suerpgroup begründete. War ja auch klasse, was Tim Armstrong von Rancid, sein Kumpel und Roadie Rob Aston sowie Blink182-Ikone Travis Barker damals zusammen zimmerten - eine Platte irgendwo zwischen Punk, Hiphop, Pop und Reggae, mit Gebrüll, Gesang und Rap, vielen Samples und noch mehr Melodien. Da konnte auch massives MTV-Airplay und die Verwendung der Songs als unsägliche Shampoo-Werbung nichts ändern - die Scheibe hört man auch heute noch gerne.
Seitdem ist allerdings nicht viel qualitativ relevantes passiert. Die Band löste sich mehrfach auf und fand wieder zusammen und veröffentlichte 2005 eine ziemlich mittelmäßige zweite Platte namens "Haunted Cities", an die sich viele heute kaum noch erinnern können, schaffte es aber trotzdem auch diesmal wieder, einen großen Hype um Album Nummer 3 zu generieren - am Ende war eben doch jeder wieder gespannt, ob sie nicht doch nochmal einen Geniestreich vorlegen.
Um es kurz zu machen: Nein. "In A Warzone" ist eine solide Scheibe mit ein paar netten Songs - aber es ist weder stilistisch noch in Sachen Ohrwurm-Faktor eine Platte, die im Gedächtnis bleibt. Der Fokus liegt diesmal mehr auf Wut und Punkrock - das rotzige und vorab veröffentlichte Titelstück war da schon eine passende Einstimmung. Die vielerorts zu lesende Einschätzung, dass "In A Warzone" eine straighte Punkscheibe ist, stimmt allerdings so nicht - das relaxte, sommerliche "Come Around", das auch Sugar Ray gut zu Gesicht gestanden hätte, die HipHop-Hüpf-Hymne "Something's Different", das mit düsteren Cypress Hill-artigen Samples aufwartende "It's A Problem" - das ist alles, nur kein "typischer Punkrock".
Leider gibt es aber zwischendurch zu viel - und der Begriff muss hier wirklich angewendet werden - "Füllmaterial". "Any Of Them" etwa - selten hat man Armstrong so uninspiriert vor sich hinnölen hören. Oder das standardisiert runtergeknüppelte "Silence" - allem Old-School-Charme zum Trotz kein Song, den man auf irgendeine Playlist packen müsste. Bleibt also doch weiter nur die Erinnerung ans Debüt - mal sehen, wie viele Jahre die noch trägt.